Neue Schuhe, alter Sumpf

Heute stehen 30 Kilometer auf dem Programm – also zwinge ich mich um 6 Uhr aus dem Schlafsack, obwohl ich wohl noch im Urlaubsmodus bin. Pünktlich um 7 Uhr starte ich los. Nach dem nächtlichen Gewitter ist alles nass, sumpfig sowieso – ich habe mich innerlich schon auf einen harten Marsch eingestellt.

Die Landschaft liegt im Nebel, alles ist still. Fast alles. Nur das Schmatzen meiner Schuhe im Sumpf und das Knarzen der Rucksackriemen begleiten mich, unterbrochen vom Plätschern kleiner Bäche. Ganz selten höre ich heute mal einen Vogel.

Überall wachsen Moltebeeren – so verlockend, dass ich ihnen nochmal eine Chance gebe. Ergebnis: Sie schmecken mir immer noch nicht.
Erst nach fast sieben Stunden treffe ich den ersten Menschen: Eine Frau, die Moltebeeren sammelt. Eine weitere Kostprobe lehne ich dankend ab.

An der Straße angekommen, ist Schuhwechsel angesagt. Beate hat mir neue Trailrunner mitgebracht – die alten bleiben für den Sumpf. Auf Asphalt laufen sich die Neuen großartig, bis ich kurz vor der Bellingstua die Orientierung verliere und direkt in den nächsten Sumpf stapfe. Tja, früher oder später hätten die Schuhe ohnehin Bekanntschaft mit Schlamm gemacht.

Die Hütte habe ich heute ganz für mich allein – ein ruhiger, gemütlicher Abend als Belohnung für den langen Tag.

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