Weglos nach Gaundalen

Heute klingelt der Wecker um 4:50 Uhr – oder besser gesagt: er hätte geklingelt. Ich bin schon um 3:50 Uhr wach. Die innere Uhr hat offenbar noch nicht auf Sommerzeit umgestellt. Macht aber nichts. Die heutige Etappe ist lang, weglos und fordernd – da kann eine zusätzliche Stunde Reserve nicht schaden.

Mit etwas Respekt, aber auch Spannung starte ich in den Tag. Die Route bis Gaundalen ist anspruchsvoll: keine Markierungen, keine festen Wege – nur Natur. Mit ein paar zu erwartenden Umwegen rechne ich mit insgesamt 38 Kilometern.

Im Endeffekt war es – abgesehen von der fehlenden Wegmarkierung – zum Glück nichts Überraschendes. Dank der hilfreichen Angaben von Eldbjørg Gaundalen konnte ich die Route gut planen. Das Gelände, oder besser gesagt die Vegetation, zwang mich zwar hie und da zu kleineren Umwegen, aber insgesamt kam ich gut durch.

Als ich am Hof ankomme, empfängt mich Steinar, der Chef hier, freundlich und zeigt mir meine Unterkunft – eine kleine, gemütliche Hütte, ganz im Stil der DNT-Hütten. Später sitzen wir noch gemeinsam in seiner Küche bei Kaffee und Kuchen. Wir unterhalten uns in einer Mischung aus Norwegisch und Englisch, was erstaunlich gut funktioniert.

Im Gästebuch finde ich die Einträge von Matze, Helena und Jessika – vertraute Namen an einem abgelegenen Ort. Als mich dann doch die Müdigkeit übermannt, verabschiede ich mich von Steinar und ziehe mich in meine Hütte zurück.

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