Gestern Abend erreichte mich ein trauriges E-Mail von Andreas und Petra. Sie haben sich entschieden, ihre NPL-Tour nach den schweren Tagen im Børgefjell abzubrechen. Das tut mir unheimlich leid für die beiden – ich weiß genau, wie viel Herzblut und Vorbereitung in so einem Projekt steckt. Umso dankbarer bin ich, dass Andreas mir ihre Versorgungspakete für Umbukta und Innset angeboten hat. Tausend Dank euch beiden, das ist unglaublich nett.
Heute heißt es auch Abschied nehmen von Nik. Wir gehen noch gemeinsam einkaufen, und um 8:35 Uhr steigt er in seinen Bus. Ich bin traurig, wieder allein weiterzugehen. Kurz darauf bringt mich mein Taxi zurück nach Tverrelvnes. Offenbar habe ich den Fahrer irgendwie berührt – nachdem er mich abgesetzt hatte, blieb er noch einmal stehen und reichte mir zum Abschied einen Energydrink aus dem Fenster.
Die heutige Etappe ist mit 23 Kilometern überschaubar, also gehe ich es ruhig an. Nach wenigen Minuten erreiche ich den Tverrelvnes Gård, wo ich die Besitzer treffe. Er ist wortkarg, doch seine Frau wechselt ein paar freundliche Worte mit mir.
Dann verschluckt mich der Wald, und es geht stetig bergauf. Über der Baumgrenze öffnet sich die Landschaft in all ihrer Schönheit – auch wenn heute alles in Nebel gehüllt ist, hebt das meine mittlerweile gute Stimmung nicht auf. Auf dem Plateau treffe ich einen jungen Schweizer, später in einer offenen Schutzhütte noch ein norwegisches Pärchen aus Trondheim. Wir haben das gleiche Ziel und werden uns später in der Hütte wiedersehen.




Um kurz vor 15 Uhr erreiche ich die Krutvasshytta – eine von Statskog kostenlos zur Verfügung gestellte Hütte. Es ist großartig, dass es solche Möglichkeiten gibt.