Sauna am See

Ein sonniger, aber kalter Morgen bricht an. Die Luft erinnert mich an einen klaren Novembertag zuhause – frisch, beinahe beißend.

Der Weg führt heute meist am Wasser entlang, nur kurze Anstiege unterbrechen die Etappen. Schon bald erreiche ich die Grenze zu Schweden – und damit den größten Nationalpark des Landes: Padjelanta. Das Wort stammt aus dem Sami und bedeutet „hohes Land“.

Die erste Hütte liegt nach etwa 10 Kilometern: die Sårjåsjauresugan (auch „Konsul Persson-Hütte“ genannt). Klein, gemütlich, mit zwei getrennten Bereichen. Danach geht es in sanften Wellen bergab, begleitet von einem kalten Wind, der mich beständig auskühlt.

Nach weiteren 6 Kilometern erreiche ich die Staddajåkkåstuga. Von hier sind es noch 22 Kilometer bis zu meinem Tagesziel, Staloluokta. Getränke gibt es in der Hütte nicht, doch ein Sami verkauft ein paar Hundert Meter weiter geräucherten Fisch, Fladenbrot und Softdrinks. Da ich ohnehin zu viel Essen im Rucksack habe, widerstehe ich der Versuchung eines Colas und übe mich in Verzicht – frei nach Goethe: „In der Beschränkung zeigt sich erst der Meister.“

Die Übernachtung in der STF-Hütte von Staloluokta beinhaltet auch die Nutzung der Sauna. Sie liegt direkt am See, der Ofen wird mit Holz befeuert. Zwei Saunagänge mit anschließendem Abkühlen im eiskalten Wasser – welch ein Genuss. Ich fühle mich danach rundum wohl und lebendig.

Nach dem Abendessen besuche ich noch die kleine Kirche des Ortes: schlicht, aus Holz gebaut und außen mit Torfziegeln verkleidet.

Mit einem warmen Abendhimmel und einem leuchtenden Sonnenuntergang klingt der lange Tag aus – mein erster voller Wandertag in Schweden.

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