Alles Gute zum Geburtstag, mein lieber Benjamin! Schon am Morgen telefonieren wir, und zur Feier des Tages gibt es eine Kerze auf einem Schokokeks – Kuchenersatz auf Weitwanderer-Art.
Nach einem gemütlichen Packen wartet um 8 Uhr ein herrliches Frühstück. Besonders das noch warme, selbst gebackene Brot begeistert mich – kaum zu glauben, wie viel man davon verdrücken kann, bis irgendwann wirklich nichts mehr reinpasst. Neben dem deutsch/norwegischen Pärchen (Vincent und June) ist auch eine deutsche Familie dort, und wir unterhalten uns bestens.
Die Familie lässt sich zum Staudamm hochfahren und bietet mir an, mitzufahren. So spare ich mir die 3,5 Kilometer, die ich gestern nach Innset abgestiegen bin. Ein kleines Geburtstagsgeschenk für meine Beine.
Der Weg ist angenehm: erst am See entlang, dann durch einen Birkenwald, immer gut zu gehen und heute bleiben auch die Füße trocken. Bald erreiche ich die Gaskashytta, von wo es stetig bergauf geht. Kurz vor der Passhöhe wird das Gelände steinig und zieht sich über einige Kilometer Geröll, bevor es auf der anderen Seite wieder gemächlich abwärts geht.
Die Landschaft auf diesem Abschnitt des Nordkalottleden ist eine der schönsten, die ich bisher gesehen habe. Der Herbst zeigt sich in voller Pracht: leuchtende Rottöne, kräftiges Gelb, dazwischen tiefes Grün. Die tief stehende Sonne taucht die Berge in ein warmes, goldenes Licht – atemberaubend schön.


Auf der Vuomahytta treffe ich auf eine Schulklasse mit zwei Lehrern. Zunächst ergattere ich ein eigenes Zimmer, doch am Abend kommen noch vier Damen, die dieses Zimmer reserviert haben. Also ziehe ich um und lande im Schüler-Lehrer-Zimmer – immerhin ein Platz unter Dach.
