Zurück am Meer

In der Nacht bin ich einmal aufgestanden, doch außer ein paar Sternen war nichts zu sehen – kein Nordlicht, kein Zauber am Himmel. Es war frisch, aber weit entfernt von kalt, und so konnte ich wieder gut in den Schlafsack kriechen.

Am Morgen zeigt sich das Meer von seiner schönsten Seite: Windstill, glatt, spiegelnd liegt es da, nur ein paar feine Wolken am Himmel.
Die Morgenstimmung ist einfach einzigartig – alles wirkt friedlich und leise.

Mein Bus zurück nach Skaidi fährt erst um 8:45 Uhr.
Genug Zeit also für ein gemütliches Frühstück mit Müsli, Tee und – heute mal als Luxus – Kaffee.

Dann beginnt die erste Etappe: 24 Kilometer auf der Straße, einfach stur nach unten laufen. Die Gedanken schweifen, die Schritte werden automatisch. Doch am Weg liegt auch Trauriges: drei tote Rentiere im Straßengraben. Eine bittere Bilanz – in den letzten zwei Tagen über 70 Kilometer hatte ich so etwas nicht gesehen.

In Olderfjord gönne ich mir eine Pause:
eine kleine Mittagsjause und Mr. Lees beste Nudeln – schnell, heiß und überraschend gut.
Nach nur 30 Minuten packe ich wieder zusammen und nehme die letzten 7 Kilometer in Angriff.

Belohnung: ein freier Nachmittag.
Ich sitze in der Sonne, blicke auf das spiegelglatte Wasser und genieße einfach den Moment –
ein kleines Stück Nordnorwegen-Idylle, bevor die letzten Kilometer zum Nordkapp rufen.

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