Der Höhepunkt von C99 soll bei dieser Tour geknackt werden. Ja, genau. Der höchste Punkt Österreichs, der Großglockner, steht auf der Liste. Natürlich reisen wir wieder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln an. Gerald und Michi starten einen Tag früher und gehen von Heiligenblut zum Glocknerhaus, um sich besser an die Höhe gewöhnen zu können. Hannes und ich kommen am 1.9. nach. Von Heiligenblut gehen wir flotten Schrittes zur Salmhütte. Wir schaffen es zwar nicht ganz trocken anzukommen, aber eigentlich ist es egal, ob wir vom leichten Regen naß werden oder vom eigenen Schweiß. Ein sehr nettes Team begrüßt und verwöhnt uns. Neben uns sind nur zwei Mädels aus Hallein auf der Hütte.
Michi und Gerald sind auch schon da und haben Bekanntschaft mit ihrem Bergführer gemacht. Wir werden morgen am Montag (2.9.) in zwei Gruppen zum Glockner aufbrechen. Von der Gaststube hat man einen tollen Blick auf den Gipfel und die Erzherzog-Johann-Hütte. Immer wieder verdecken Wolken und Nebel die Sicht, ich kann mich trotzdem nicht sattsehen.
Mit großen Respekt vor dem morgigen Tag gehe ich früh schlafen. 4:15 Uhr aufstehen. 4:30 frühstücken und 4:45 los gehen. Im ersten Dämmerlicht erreichen wir die Endmoräne auf der wir zum Klettersteig kommen. In der Hohenwartscharte heißt es ein kleines Stück abklettern, damit man auf den Hoffmannsgletscher kommt. Die Sonne ist aufgegangen und beleuchtet die Hohen Tauern. Was für ein grandioser Anblick bietet sich uns.


Nach ca. 3 Stunden sind wir auf der Erzherzog-Johann-Hütte auf der wir etwas Gepäck zurück lassen, damit die Rucksäcke leichter sind. (Gerald und Michi gehen ohne und am kurzen Seil.) Im Bild unten ist deutlich die Aufstiegsspur zum Bahnhof zu erkennen. Von dort geht es rauf zum Glocknerleitl.





Da bekanntlich der Gipfel nur die halbe Miete ist und zumindest meine Nerven noch deutlich angespannt sind, geht es nach kurzer Fotopause und (zu) kurzem Genießen des Rundumblickes wieder an den Abstieg. Auf der Hütte nehmen wir uns restliches Gepäck wieder auf und über zwei kurze Klettersteige geht es runter auf das Ködnitzkees. So spät im Jahr liegt sehr wenig Schnee und die Spaten sind deutlich zu erkennen. Ab späten Nachmittag erreichen wir dann die Stüdlhütte und die Anspannung weicht dem Glücksgefühl über die erfolgreiche Besteigung des höchsten Bergs Österreichs.
Wir gönnen uns Kaffee und Kuchen bevor wir uns kurz ins Lager zurück ziehen. Wir erfrischen uns, ziehen uns um und legen uns mal flach hin. Nach einem Powernap starten wir runter und warten auf das sehr gute Abendessen. Am Tisch lernen wir noch einen sehr netten Bergführer kennen. Emanuel Pali.
Um 5 Uhr früh gibt es Frühstück und um 6 Uhr starten wir zur letzten Wanderung. Zuerst heißt es absteigen ins Tal und dann wieder das wunderschöne Dorfertal hinein. Natürlich kehren wir im Kalser Tauernhaus ein. Im Tal stehen Lärchen und Zirben. Ein kleiner Back plätschert neben dem Weg. Der Almboden liegt sehr idyllisch. Im See schwimmen wir natürlich eine Runde bevor es die letzten Höhenmeter rauf zum Kalser Törl geht. Von dort sieht man schon die Rudolfshütte und unseren heutigen Endpunkt.

