Schnapszahl

Trotz Wind habe ich recht gut geschlafen. Um 3 Uhr werfe ich einen ersten Blick auf die Uhr – noch zu früh. Um 5 ist dann für mich ein guter Zeitpunkt, um in den Tag zu starten. Das Zelt ist trocken, und das will genutzt werden, denn der Wetterbericht kündigt Regen von der Früh weg an.

Der Ablauf läuft inzwischen fast automatisch: Zelt aufräumen, Rucksack packen, Innenzelt abbauen, unter dem Überzelt frühstücken – das ist deutlich gemütlicher als draußen im Wind. Dann das Außenzelt abbauen. Fast schon Routine, auch wenn am Ende doch immer etwas übrig bleibt, das noch extra verstaut werden muss.

Das Gehen bei dem trüben Wetter macht mir Spaß. Solange es von oben trocken ist, genieße ich die neblige Stimmung. 

Bei Kalhovd mache ich meine erste längere Pause. Ein Kaffee tut gut – und weil ab Mittag Regen angesagt ist, breche ich rechtzeitig wieder auf, um noch möglichst viel aus der trockenen Zeit herauszuholen.

Am frühen Nachmittag setzt der Regen ein. Doch nicht nur das – ein Gewitter zieht auf. Zum Glück bleibt es schwach, aber als die Blitze nur noch etwa einen Kilometer entfernt sind, suche ich mir in einer Mulde einen geschützten Platz und warte. Nach zehn Minuten ist das Gewitter durch, nur der Regen bleibt.

Gegen 15 Uhr macht sich der Hunger bemerkbar. Seit dem Frühstück ist nicht viel Kalorienreiches nachgekommen. Ein junger Norweger kommt mir entgegen, ebenfalls mit ähnlichem Gedanken. Wir machen gemeinsam eine kurze Pause.

Dann geht es weiter. Der Kilometerzähler nähert sich heute der 30. Als sich am späteren Nachmittag die Sonne vereinzelt wieder zeigt, suche ich mir einen schönen Platz zum Zelten.

Am Ende des Tages stehen 31 Kilometer auf der Uhr – und ich erreiche eine kleine Wegmarke: 444 Gesamtkilometer. Schnapszahl.

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