Abschied mit Tiefblick

Der Tag beginnt mit strahlendem Sonnenschein – das Wetter scheint nicht zu wissen, dass heute ein kleiner Abschied ansteht.

Ich lasse es ruhig angehen, koste das letzte gemeinsame Frühstück mit Michi aus. Ein bisschen reden, ein bisschen schweigen, ein bisschen alles, was man halt so macht, wenn man weiß: Heute trennen sich die Wege.

Michi wird morgen seine Heimreise antreten. Die Lunge will nicht, wie er will, und das ist schade. Aber: Die Entscheidung, nicht weiterzugehen, ist richtig und klug – auch wenn’s emotional schwerfällt.

Bevor wir uns endgültig verabschieden, gönnen wir uns ein zweites Frühstück mit Kaffee und Zimtschnecke, und Michi begleitet mich sogar noch ein Stück. Fünf Kilometer, 500 Höhenmeter – das ist mehr, als wir beide gedacht hätten. Chapeau!

Bei einem kleinen Freilichtmuseum trinken wir noch was, reden noch ein bisschen und dann: Abschied.
Danke, Michi, fürs Dabeisein, fürs Mitgehen, fürs Dasein – und für die Ausrüstung, die ich übernehmen durfte.

Und dann bin ich alleine. So richtig. Aber es fühlt sich okay an. Die Beine sind stark, der Kopf auch – und das Wetter top.

Auf dem Weg nach Åmot mache ich einen kleinen Abstecher zur Ravnejuv, einer beeindruckenden 400 Meter tiefen, senkrechten Wand ins Flusstal.
Wow-Moment inklusive.

Überraschung des Tages: Statt Asphalt gibt’s fast nur Wanderwege – herrlich! Und als Draufgabe: trockene Füße!
Da fragt man sich kurz: Hab ich heute Geburtstag?

Am Campingplatz in Åmot dann die klassische Wandererbelohnung: Bier und Chips.

Wobei… vielleicht hätte ich doch die Pizza nehmen sollen. Chips sind gut, aber Pizza ist besser. Und Gelegenheiten wie diese sind selten.
Naja, man kann nicht alles haben – aber heute hatte ich ziemlich viel davon.

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