Nachtrag zu gestern:
In der Campingplatzküche habe ich ein norwegisches Ehepaar kennengelernt. Später luden sie mich in ihren Campingbus ein – auf ein Stamperl Aquavit. Was soll ich sagen? Bei einem ist es nicht geblieben. Bier gab es auch dazu, eine erstaunlich gute Kombination.
Und als ob das nicht schon genug wäre, tischten sie noch ein Festmahl auf: Rentierspeck, Salami, Käse, Brunost, Butter, Brot und Marmelade. Alles schmeckte herrlich – tusen takk für diese Gastfreundschaft.
Mitten in dieser gemütlichen Runde tauchten dann auch noch die Nordlichter auf. Ich stürmte aus dem Bus und konnte kaum glauben, wie intensiv und schön sie leuchteten.

Die Nacht war dementsprechend kurz, und so fiel mir das Aufstehen heute doppelt schwer. Vor allem mit dem Wissen: 36 Kilometer mit Rucksack stehen an.
Doch Norwegen zeigt sich an diesem Tag noch einmal in seiner ganzen Vielfalt:
Gastfreundschaft, Nordlichter, Wind, Nieselregen, Regenbogen und Sonne – alles in nur wenigen Stunden.




Kurz vor 17 Uhr erreiche ich mein Tagesziel Repvågkrysset. Um 19 Uhr würde der Bus nach Honningsvåg fahren. Aber kaum habe ich den Rucksack abgesetzt und nach warmer Kleidung gekramt, höre ich ein Auto. Daumen raus – und das erste Auto hält! Keine Minute gewartet und schon eine Mitfahrgelegenheit.
In Honningsvåg treffe ich mich mit Jessy und Helena, die vor ein paar Tagen ihr eigenes Norge på langs erfolgreich beendet haben. Sie haben gutes Essen eingekauft und wir zaubern in der Gemeinschaftsküche ein richtig feines Abschiedsessen.
Der Abend ist voller Geschichten und Anekdoten, Erinnerungen an lange Wege, Regenstunden und Glücksmomente. Müde, satt und zufrieden falle ich ins Bett.