2.000 Kilometer

Was für eine schlechte Nacht! Die Asiatin im Bett neben mir schnarcht ununterbrochen. Um 3 Uhr fällt dann auch noch ihre Thermoskanne aus dem Bett und scheppert so laut, dass wahrscheinlich das ganze Zimmer wach war. Um 5 Uhr stehen sie und ihre Freundin schließlich auf und leuchten mit grellen Stirnlampen herum.

Der Kungsleden ist wirklich der Wander-Hotspot Schwedens. Wenn jetzt, Anfang September, schon alle Hütten voll sind – wie muss das dann erst im Hochsommer aussehen? Jedenfalls steht mein Entschluss fest: heute wird gezeltet. Nach der Nacht habe ich richtig Lust darauf.

Immerhin komme ich so sehr früh los. Der Weg ist größtenteils steinig und schwer zu gehen, aber ich halte gutes Tempo und bin gegen 13 Uhr in Alesjaure. Im Shop entdecke ich ein 250-g-Päckchen Tortellini mit Ricotta – satte 1.000 Kalorien. Sofort stehe ich in der Küche und kurze Zeit später brodeln die Nudeln im Topf. Ich kann mich gar nicht erinnern, wann ich zuletzt so kalorienreich zu Mittag gegessen habe.

In der Küche treffe ich noch eine schwedische Trailläuferin. Wir unterhalten uns nett und fachsimpeln ein wenig. Interessanterweise hat noch keiner der Schweden, denen ich bisher begegnet bin, von Norge på langs gehört.

Nach dem Essen gehe ich noch rund zehn Kilometer weiter. Am Ende sind es heute wieder 35 km geworden – und ich knacke tatsächlich die 2.000-km-Marke. Irgendwie surreal.

Morgen stehen dann nur noch 25 km bis Abisko an. Dort werde ich mir einen Pausetag und gutes Essen gönnen.

Comments

    • Helmut says:

      Hi Tin, schön wieder was von dir zu hören. So lange man in Bewegung ist, geht es ganz gut. Pausetage regen mich dann eher zum Nachdenken an. LG Helmut

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