Aurora Borealis

(Nachtrag für den 6.9.)
Gestern Nachmittag bin ich richtig melancholisch geworden und habe mich sehr einsam gefühlt. Zum Glück hat sich die Stimmung gegen Abend gebessert. Ein deutsches Mädel, das auf Interrail-Tour in Abisko Station macht, zeigt mir ihre Nordlichtfotos – beeindruckend.

Um 20 Uhr gehe ich in die Sauna. Zuerst bin ich alleine, doch nach einer halben Stunde kommt noch ein weiterer Gast dazu.

Laut Polarlicht-App gibt es um 23 Uhr eine 50-prozentige Wahrscheinlichkeit, Nordlichter zu sehen. Also halte ich mich mit Lesen wach und stehe pünktlich draußen. Es ist sternenklar – nur von grünem Licht keine Spur. Ich gehe wieder rein, putze mir die Zähne, werfe noch einen Blick aus dem Küchenfenster … und dann: Aurora Borealis! Also nichts wie raus. Mit glänzenden Augen und offenem Mund staune ich.

Dass der Tag so eine Wendung nimmt – det ordner seg. Wieder ein Punkt auf der Checkliste zum Abhaken. Jetzt könnte ich eigentlich heimfahren. Mach ich natürlich nicht.

Heute früh geht es ohne Frühstück los, da ich im STF-Turistsenter das Buffet genießen möchte. Kaum betrete ich die Anlage, fühle ich mich sofort wohl – vielleicht wäre das die bessere Unterkunft gewesen. Aber abgesehen vom gestrigen Nachmittag hat auch alles andere gut gepasst.

Das Frühstücksbuffet ist ein Traum. Endlich gibt es gebratenen Speck! Davon träume ich untertags schon seit Wochen.

Im Shop lasse ich die restlichen Kronen. Ich kaufe ein neues T-Shirt (das alte ist mehr Loch als Stoff), neue Socken (braucht man immer) und Pulswärmer (einfach super, wenn es wieder kalt und stürmisch wird).

Dann mache ich mich auf den Weg. Kurz habe ich mit der Straße geliebäugelt, bleibe aber doch auf dem Wanderweg. Der ist bestens zu gehen, und ich komme schnell voran.

Nach 26 Kilometern überquere ich endlich wieder die Grenze nach Norwegen. Schweden war schön, aber für Norwegen schlägt mein Herz.

Auf der Lappjordhytta sind schon vier junge Leute, und die Hütte ist wohlig warm. Ich komme langsam an, jausne Brot, Salami und Käse. Trinke einen Kaffe und freue mich auf morgen.

Comments

  1. Helma Ettl says:

    Lieber Helmut, wie schön dass du uns teilhaben lässt, Polarlichter! Wow was du geschafft hast, Unvorstellbares, der verrückte Österreicher, haha, du hast schon einen Ruf! ich wünsche dir weiter nur bestes Wetter und Gesundheit! was ist jetzt eigentlich der Zielort? liebe Grüße Helma

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