Countdown zum Nordkapp

Pünktlich um 7 Uhr wollte ich eigentlich zum Frühstücksbuffet – wollte ist hier das entscheidende Wort. Am Vorabend hatte ich glatt übersehen, dass das Hotel nur von Montag bis Freitag um 7 Uhr auftischt. Am Wochenende dürfen die Gäste erst ab 8 Uhr ans Buffet.

Mein Bus nach Rafsbotn fährt jedoch schon um 7:50. Also wieder rauf aufs Zimmer, den Wasserkocher angeworfen und ein schlichtes Frühstück aus Müsli und Tee improvisiert. Schade um das gute Buffet, aber der nächste Bus wäre erst zu Mittag gegangen.

Ab Rafsbotn beginnt dann der Countdown zum Nordkapp. Schon bald nach dem Aussteigen stehe ich vor dem ersten Straßenschild:
➡️ Nordkapp 211 km – eine Zahl, die plötzlich ganz real wirkt.

Der Verkehr ist angenehm gering. So kann ich entspannt die Straße entlangziehen und den Blick über die in Herbstfarben getauchte Landschaft schweifen lassen. Die Tümpel glitzern, Moose und Birken leuchten in Grün, Gelb und Rot – Norwegen verabschiedet sich farbenprächtig.

Unterwegs treffe ich einen jungen Italiener mit seinem alten Fiat Panda. Er hat den Kleinwagen zu einem Mini-Camper umgebaut – genial! Dieses Jahr war er damit schon auf Island, den Färöer-Inseln und jetzt, als krönenden Abschluss, in Norwegen unterwegs. Wir plaudern kurz, dann zieht jeder weiter.

Und plötzlich sind es keine 200 Kilometer mehr.

Nach 32 Kilometern und gut 7 Stunden auf der Straße beschließe ich, es gut sein zu lassen und suche mir einen Zeltplatz für die Nacht.

Comments

  1. Tin says:

    Guten Morgen,
    du bist so weit schon. Unglaublich, was du da geleistet hast! Grüß mir das Nordkapp und genieße jeden Atemzug, Helmut!
    Ganz liebe Grüße
    Tin

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