Helikopter

Ein traumhafter, sonniger und vor allem windstiller Morgen bricht an – die besten Voraussetzungen für den Flug mit dem Helikopter über den zehn Kilometer breiten Akkajaure.

Neben mir steigen noch ein Belgier, der gerade den Sarek durchwandert hat, und der Russe ein. Ich bin gespannt, wie es wird.

Und was soll ich sagen? Der Flug ist ruhig, kein Gewackel, kein Gerüttel. Ich hatte ein wenig Sorge, ob mir schlecht werden könnte – aber keine Spur. Stattdessen kann ich die Aussicht und das Fliegen an sich einfach nur genießen. Nach rund fünf Minuten ist die Gaudi allerdings schon vorbei.

Bevor ich mich auf die 20 Kilometer lange Schotterpiste nach Sitasjaure begebe, schaue ich im STF-Haus Ritsem vorbei. Dort gönne ich mir (nein, kein Bier) ein Red Bull – falls ich doch noch Flügel brauchen sollte. Außerdem gibt es einen Kaffee mit einer kleinen Zimtschnecke. Mein Freund Gerald würde sagen, sie kommt in „homöopathischer Dosis“ daher. Über WLAN kann ich meinen Blog aktualisieren und noch kurz mit daheim telefonieren, bevor es weitergeht.

Mit tiefer innerer Zufriedenheit gehe ich die Schotterstraße entlang. Die 20 Kilometer vergehen erstaunlich schnell – und vor allem: keine Schmerzen im Schienbein. Ein echter Lichtblick.

An der Hütte angekommen, bezahle ich und beziehe das kleinste Zimmer. Während ich einer lieb gewordenen Routine nachgehe – Etappe im Roadbook abhaken, Kilometerstand ins Tagebuch eintragen, Strecke in der Übersichtskarte einzeichnen – trinke ich genüsslich das Red Bull.

Danach geht’s zum See, um mich frisch zu machen. Auf dem Rückweg will ich Holz für den Abend mitnehmen. Doch so einfach ist das hier nicht: Um Geld und Holz zu sparen, muss man sich sein Brennholz selbst sägen und spalten. Eine willkommene Abwechslung – macht Spaß und wärmt zugleich.

Comments

  1. Geraldo says:

    Heli, dein Spaziergang hat mich übrigen dazu inspiriert, mir im Kino die Verfilmung einer (im weiteren Sinne) ähnlichen Story anzusehen:
    „Der Salzpfad“ (Verlinkung erlaubt dein Blog nicht…)

    Hier entflieht ein älteres Paar Schulden, Obdachlosigkeit und Krankheit durch eine Weitwanderung – so gesehen bist du auf einem echten Vergnügungstrip. In Bezug auf Ausrüstung, Planung und Fitness bist du aber Lichtjahre voraus … 🙂 Also auf deine Verfilmung bin ich auch schon gespannt!

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