Das der Tag kommen würde, war mir von Anfang an klar. Aber dass er ausgerechnet heute kommt, damit habe ich nicht gerechnet. Umso überraschender hat er mich getroffen. Wahrscheinlich hätte ich mich aber sowieso nicht darauf vorbereiten können.
Zuerst beginnt es in einer a****kalten Nacht zu regnen. Super, denke ich mir, wieder mal ein nasses Zelt abbauen.
Das Frühstück hebt die Laune etwas über den Nullpunkt. Lustlos gehe ich los. Spontan habe ich beschlossen, nicht meiner geplanten Route über Forst- und Radwege zu gehen, sondern ich bleibe stattdessen auf der Straße. Das sind dann ein Drittel weniger Kilometer und Autos fahren hier eh selten.
Passend zu meiner Stimmung und den trüben Gedanken fängt es natürlich wieder zu regnen an. Ich habe meinen Freund den Regenschirm ja wirklich vermisst.
Ich hänge meinen Gedanken nach und trotte lustlos dahin. Soll ich auch heimfahren? Was anderes machen? Wie geht’s weiter?
Aber: never quit on a bad day (Soulboy – wer ihn nicht kennt, schaut auf Youtube unter soultrails nach). Also schauen wir morgen mal weiter.
In Rauland vor einem Supermarkt setze ich mich auf eine Bank und überlege mir Alternativen. Fürs Erste scheint ein kleines Hotel in zwei Kilometer die Lösung zu sein.
Also wieder mal Plan B:
• Hotel mit Abendessen UND Frühstücksbuffet. Ich beschließe, dass ich mir das verdient habe. Punkt.
• Wenn morgen die Sonne scheint könnte ich evtl. wieder einen 40er hinlegen und dann zwei Tage Pause in Rjukan machen. Wieder Straße, weil da bin ich schneller.
• Auf jeden Fall brauche ich zwei Tage in Rjukan bevor es in die Hardangervidda geht. Meine Energiereserven sind ziemlich aufgebraucht.
Und dann nach zwei Stunden in einem richtigen Bett mit weißer Bettwäsche herum lümmeln und kurz vor dem Abendessen schaut es nicht nur draußen wieder heller aus, sondern auch in mir drinnen.
Ich freue mich schon auf das Frühstück morgen und die Straße. Verrückt, oder?
Hallo Helmut,
jetzt muss ich mich auch mal melden.
Vielleicht an einem subopimalen Tag.
Aber ich bin sicher, daß es sich „nur um einen Durchhänger“ handelt und du – gestärkt vom Lümmeln in der weißen Bettwäsche – wieder die Motivation und die Freude an deinem Vorhaben finden wirst.
´Höchster Bewunderung deiner Leistung!
Hallo Bettina, ja das Lümmel und vor allem das Frühstück haben Wunder gewirkt. LG Helmut
Wow, du bist echt der Wahnsinn, „AUFGEBEN“ ist für Dich doch eh keine Option. 😉
Und HIN und WIEDER einen Plan B haben ist doch super!
Freu mich schon auf die nächsten Beiträge.
Hi Manu, du hast ja sowas von recht. Danke für die Aufmunterung.