Sonnenschein

Die Sonne scheint! Es ist schon lange her, dass ich bei blauem Himmel aufgestanden bin.

Heute probiere ich eine Abkürzung zur Trygvebu aus – Tipp von Peter aus der Schweiz, tusen takk dafür.

Nach dem Überqueren der E6 geht es durch lichten Wald bergauf. Mir wird richtig warm, und bald ziehe ich die dünne Windjacke aus. Beim Vestre Viskisvatnet, einem herrlich gelegenen Bergsee, setze ich mich hin und genieße einfach nur: das Wetter, die Landschaft, die Aussicht. Man könnte auch sagen – das Leben.

Dann geht es bergab ins Junkerdalen. Ich komme direkt beim Junkerdalen Turistsenter raus. Hier ist schon lange nichts mehr los, alles verrammelt und leer. Der Weg führt durch einen riesigen Campingplatz für Dauergäste – weit über 100 Hütten und Wohnwagen. Aber auch hier: keine Menschenseele. Nur Stille.

Nach der Flussüberquerung halte ich mich rechts. Zunächst geht es einen Feldweg entlang, dann eine Gabelung – links weiter, und der Feldweg wird mehr und mehr vom Wald verschluckt. Bald folge ich dem Flusslauf der Skaitielva. Kristallklares Wasser, das herrlich schmeckt. Ab und zu ist der Weg abgerutscht, einmal sogar ein ganzer Hang. Dort klettere ich über Steine am Ufer, bevor der Pfad wieder zurück auf den „Feldweg“ führt.

Doch die Natur hat sich das Gelände zurückgeholt: Gräser, Farne, Brennnesseln und Gestrüpp machen das Vorankommen mühsam. Aber immer wieder erkennt man einen Trittpfad – genug, dass man nicht verloren geht. Und ehe man sich versieht, steht man vor der Trygvebu.

Hier mache ich seit fast zwei Wochen wieder einmal eine richtige Mittagspause. Käse, Knäckebrot, Leberaufstrich – in der Sonne sitzend schmeckt es gleich doppelt gut. Bis zum Tagesziel sind es jetzt nur noch zwei Stunden.

Die Argaladhytta liegt idyllisch direkt am Fluss. Ich nutze die Gelegenheit und stelle mich ins eiskalte Wasser. Ein kleiner Luxusmoment. Zwar brauche ich danach eine Stunde, bis mir wieder warm ist – aber es war jede Sekunde wert.

Blick aus der Argaladhytta

Comments

  1. Peter says:

    tussen takk zurück,
    Dank Dir gehört es schon lange zu meiner Morgenroutine nach der Zeitung wird geschaut ob wieder was neues in Deinem Blog steht .
    Und via Deinem inreach trak laufe ich in Gedanken auch oft wieder meinen Weg von damals ab oder lerne mögliche Alternativen kennen.
    Aber he drück etwas auf die Bremse sonst ist der Spass schneller zu Ende als Du NPL sagen kannst.

    Weiterhin viel Spass und hoffentlich schönes Wetter und warme Temperaturen

    • Helmut says:

      Du hast gut reden, von wegen langsam machen. Wie soll man seine Beine bremsen? 😉
      Es sind ja noch über 1.000 Kilometer, aber wahrscheinlich hast du Recht, dass die Tage schneller verfliegen werden, als man glaubt.

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