Lom

Pünktlich um 7:30 enterte ich das Frühstücksbuffet. Vor einem 33-Kilometer-Tag auf der Straße braucht es nicht nur für den Magen, sondern auch für die Seele etwas Ordentliches. Sagen wir so: hungrig bin ich nicht aufgestanden.

In knapp 6,5 Stunden wandere ich gemütlich durchs beschauliche Visdalen hinaus, bevor es die letzten Kilometer über die Straße nach Lom geht. Der Tag verläuft recht ereignislos – einfach ein Fuß-vor-den-anderen-Tag. 

Ein paar Kilometer vor dem Ort wartet dann der örtliche Fanclub auf mich und feuert mich auf den letzten Metern an – das motiviert ungemein.

In Lom begrüßt mich zuerst ein denkmalgeschützter Hof, dann sehe ich auch schon die Stabkirche und weiß: Ich bin da.

Zelt aufstellen, duschen, essen – soweit läuft alles nach Plan. Danach möchte ich mir noch ein Feierabendbier gönnen. Dachte ich. Eine neue Lektion in norwegischer Gesetzgebung: Dass sonntags kein Bier verkauft wird, wusste ich. Aber dass samstags ab 18 Uhr auch kein „Grundnahrungsmittel“ mehr erhältlich ist, war mir neu. 30 Minuten zu spät, und ich stehe mit leeren Händen da.

Also beiße ich in den sauren Apfel – oder besser: zahle den Preis – und genieße mein Bier beim Wirt. Für schlappe 10 Euro. Es schmeckt trotzdem.

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