Um 4 Uhr nachts muss ich kurz raus aus der Hütte – frische Bergluft zum Sonnenaufgang. Tatsächlich schlafe ich danach wieder ein und wache erst um 7:45 auf. Der Körper hat sich die Extrastunden wohl verdient.
Nach einem gemütlichen Frühstück packen Matze und ich unsere Rucksäcke und räumen die Hütte. Draußen liegt noch leichter Nebel über der Landschaft, doch die Sonne kämpft sich Stück für Stück durch.
Wir entscheiden uns für den längeren Weg zur Fortstraße. Dort treffen wir erneut den Norweger, der uns vor dem nächsten Regenguss warnt. Er will den Schauer abwarten, wir ziehen einfach weiter. Mein Regenschirm freut sich über etwas Auslauf.
Bald hat die Sonne die Oberhand – die Fortstraße zieht sich, aber die Kilometer vergehen schnell. Auf einer Lichtung machen wir Pause: Matze kocht sich Nudeln, ich genieße Wurst und Knäckebrot.
Wir nähern uns Alvdal und nehmen die letzten Kilometer auf einem Waldweg. Natürlich mit nassen Füßen. Macht aber nichts.
Ein neuer Regenguss kündigt sich an – da sitzen wir aber schon im trockenen Imbissbereich einer Tankstelle. Cola, Burger und Pommes – der Gipfel des Komforts nach einem Wandertag.
Ich beschließe, dass es für heute reicht. Der Campingplatz liegt nicht nur außerhalb, sondern auch noch in die falsche Richtung. Stattdessen versuche ich mein Glück bei Sandli Overnatting im Ort. Matze schließt sich kurzerhand an – wir bekommen das letzte freie Zimmer, das wir uns teilen.
Glück gehabt. Wieder mal.
Schön!!
Lieber Helmut,
ich bin so beeindruckt von Deiner Reise und vor allem Deinen ausführlichen Berichten, denn es ist doch eigentlich Kommunikation ins Leere. Du weißt nicht wer es wann liest und wann, wer und ob antwortet. Du musst schon ziemlich in deiner eigenen Mitte sein, wenn du so lange und so besonnen bzw oft genug verregnet durch die Wildnis wanderst. Aber ich stelle auch fest, dass Du sehr gut vorbereitet bist, viele Selbsttests, Recherchen und vielleicht sogar vorher schon lehrreiche Grenzerfahrungen.
Und die Muße, es zu tun!
Ich wünsche dir, auch wenn’s vielleicht nicht viel hilft, regenfreie Tage. Eingegangen dürftest du ja jetzt schon sein.
Lg Claudia
Hallo Claudia, freut mich von Dir zu hören. Manchmal wünsche ich mir, dass ich mit einem Drittel Gepäck einfach die Trails laufen könnte. Aber wandern ist auch super. LG Helmut